Sonntag, 10. September 2017

NK Osijek - HNK Hajduk Split

  NK Osijek - HNK Hajduk Split 2:1

1.Liga , Kroatien

09.09.2017

Gradski vrt

Osijek ,Kroatien

Zuschauer: 8054

Auf nach Osijek! Nach vier Stunden Fahrt konnte sich endlich am ungarisch-kroatischen Grenzzaun erleichtert werden. Die letzte Stunde wurde dann über diverse  kleinere kroatische Dörfer nach Osijek getuckert. Auch ein paar schöne abgeranzte Sportplätze sah man am Rande vorbeihuschen. Die Stadt Osijek liegt in der Nähe der Grenze zu Serbien,  dementsprechend sind die Spuren des Jugoslawienkriegs im Stadtbild immer noch sehr präsent. Besonders ins Auge sticht die Installation "Crveni Fico". Ein roter Zastava 750 überrollt hier als Zeichen des Widerstands der Bürger von Osijek einen Panzer der jugoslawischen Volksarmee. Die Installation steht an der Stelle, an der Branko Breškić am 27.06.1991 seinen roten Zastava vor den Panzer fuhr. Wer genau hinsieht, kann auf der Hutablage einen Schal der Kohorta Osijek sowie einen Wimpel am Innenspiegel erkennen. 

Vor dem Stadion konnten leckere Pljeskavica von zwei reizenden älteren Damen erworben werden. Im Stadion selbst war das kulinarische Angebot dann sehr überschaubar, denn außer Popcorn gab es schlicht nichts - auch keine Getränke. Kurz vor Spielbeginn wanderten die Augen dann zum Gästeblock, denn wie die Ameisen gelangten mehr und mehr Hajduk-Fans in den Sektor. Gut möglich, dass es hier zu einem Blocksturm kam, dies war von meinem Platz aus nicht klar ersichtlich, aber das Tempo mit dem die Jungs in den Block gejoggt kamen, lässt zumindest Raum für Spekulationen.

Wie später herauskam, lieferten sich manche der Hajduk-Fans in der für die Kroaten bedeutsamen Grenzstadt Vukovar ein kleines Scharmützel mit Anhängern von Dinamo Zagreb. Das erklärt vielleicht auch, warum bis nach Beginn der zweiten Halbzeit immer noch weitere Hajduk-Jünger in den Gästeblock, bzw. als selbiger voll war, in den benachbarten Block strömten. Auch von der Anzahl her eine richtig starke Nummer! Verlegte man sich in Halbzeit eins vor allem noch auf den akustischen Support, so wurden im zweiten Durchgang zahlreiche Fahnen und Doppelhalter ausgepackt, dazu der Einsatz von Pyro nach den Toren. Es wurde die erwartet starke Vorstellung! 

 Möglicherweise beflügelt vom eigenen Anhang ging Hajduk kurz nach der Pause in Führung, selbige konnte quasi im Gegenzug von Osijek egalisiert werden. Die Heimfans rund um die Kohorta Osijek stehen traditionell auf der Osttribüne auf Höhe der Mittelauflage. Auch hier wurden dann um die 75. Minute ein paar Bengalen und Rauchtöpfe angerissen. Mit der buchstäblichen letzten Aktion entschied Osijek ein durchaus ansehnliches Spiel zu ihren Gunsten. Die Freude über den späten Sieg über den ungeliebten Rivalen entlud sich in monströsen Jubelarien. 

Da der Weg vom Stadion zurück in die Innenstadt unweigerlich an der Gästekurve vorbeiführt, ließen es sich zahlreiche Sympathisanten der Heimmannschaft natürlich nicht nehmen lautstark noch die ein oder andere Liebesbekundung in den Gästesektor zu schmettern. Im stadionnahen Restaurant konnte das besagte Schauspiel mit slavonischem Gulasch und Bier aus dem Hause Osjecko noch lange genossen werden. Oh Balkan, du hast mich noch nie enttäuscht!


















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